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nicht auf kompetenz der bestehenden initiativen verzichten


...Spitzenkandidat Peter Demnitz sei Wegbereiter dieser Entwicklung zur Verbesserung der Bildungsqualität und Chancengleichheit zur individuellen Förderung...

Stimmt der Rat zu, starten zehn Grundschulen im Sommer
WR, 05.03.2004
Nicht auf Kompetenz der bestehenden Initiativen verzichten
WR, 05.03.2004
Schulpflegschaft kritisiert drohendes aus von FEIFS e.V.
WR, 05.03.2004
Offene Ganztagsgrundschule in Hagen
WR - Jens Helmecke, 05.03.2004
CDU zum Thema Offene Ganztagsgrundschule in Hagen
WR, 06.03.2004
Ganztagsgrundschule – und ganz viele Fragen offen
WR - Jens Helmecke, 06.03.2004
8-bis-13-Uhr-Programm wird weiter gefördert
WP - Torsten Berninghaus, 11.03.2004
Das bildet nicht den Elternwillen ab
WP - Torsten Berninghaus, 11.03.2004
Ganztagsgrundschule beschlossen
WR, 12.03.2004


Stimmt der Rat zu, starten zehn Grundschulen im Sommer

Die letzte Entscheidung trifft immer die Schulkonferenz

Hagen. (jh) "Es gibt im Moment wegen der Offenen Ganztagsgrundschule ein bisschen Unruhe weiß Frank Kortmann" Leiter des Schulverwaltungsamtes.

Bereits zum Schuljahr 2003/2004 sollte die offene Ganztagsgrundschule in Hagen eingeführt werden. Letztlich wurde in Hagen noch abgewartet, weil nichts über das Knie gebrochen werden sollte. Expertenrunden trafen sich, in Ausschüssen wurde diskutiert, wie das von der Landesregierung forcierte Projekt umgesetzt werden könnte. Die Fördergelder vom Bund - insgesamt maximal rund 10 Millionen Euro - sind für die ersten zehn Schulen vorsorglich beantragt. 2.415.000 Millionen Euro könnten für Sachmittel - Umbauten, Anschaffung von Sachmitteln fließen, wenn der Rat der Stadt dies am 11. März so entscheidet.

Wird die Offene Ganztagsgrundschule eingeführt, dann flächendeckend und konsequent, erläutert Frank Kortrnann. Dies bedeutet, dass für die Kinder, die in dieser Betreuung Platz finden, die Teilnahme täglich und bis voraussichtlich 16 Uhr verpflichtend ist. Ein Punkt, an dem sich das Angebot deutlich von den bisherigen unterscheidet.

Anders, so Kortmann, sei eine Planung für die Kooperationspartner aus der Jugendarbeit nicht möglich. Wer diese Partner sein werden, ist noch offen. Möglicherweise die AWo, die Caritas, das Diakonische Werk oder auch andere. Wie das Angebot konkret aussehen wird, ist logischerweise ebenfalls noch unklar. Angedacht sind Angebote im Sportbereich ebenso wie im Musischen - und natürlich Hausaufgabenbetreuung. Außerdem sollen sich die Erzieher eng mit den Lehrerkollegien abstimmen, im Idealfall an den Konferenzen teilnehmen, erklärt die Schulausschuss-Vorsitzende Christiane Herms. So soll eine qualifizierte Betreuung, die Förderung von Begabten und die Vertiefung des Schulunterrichts gewährleistet werden, ohne dass dies alles wirklich Unterricht wäre. "Wir haben schließlich Schulgeldfreiheit", betont Kortmann. Und die Betreuung in der Ganztagsgrundschule kostet Geld. Nach Einkommen gestaffelt, ähnlich wie bei Kindergartenbeiträgen, sollen die Eltern bis zu 100 Euro im Monat bezahlen. Außerdem einen noch nicht bezifferten Satz für den Mittagstisch.

Eine Mischkalkulation, die nur funktioniert, wenn gut verdienende Eltern mitmachen. Entscheiden sich Schulen wie die Emster dagegen, könnte es kritisch werden. Die Möglichkeit besteht, wie Herms versichert: "Letztendlich entscheiden die Schulkonferenzen über die Teilnahme an der Offenen Ganztagsgrundschule."

Diese Schulen beginnen 2004:

  • Kipper (Bezirk Haspe)
  • Emil-Schumacher (Mitte)
  • Janusz-Korczak (Mitte)
  • Erwin-Hegemann (Mitte)
  • Boloh (Mitte)
  • Freiherr-vom-Stein (Nord)
  • Heideschule (H‘limburg)
  • Eilpe (Eilpe/Dahl)
  • F. v. Bodelschwingh (Sonderschule/gesamtstädt.)
  • Overbergschule (Nord)
  • Hermann Löns (Nord)

 

WR, 05.03.2003

 

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Nicht auf Kompetenz der bestehenden Initiativen verzichten

SPD sieht sich in Hagen als Motor für neues Konzept

Hagen. Ein klares Bekenntnis zur offenen Ganztagsschule legte jetzt der SPD-Ratsherr und schulpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, Siegfried Feste, ab. In einer Stellungnahme begrüßte er ausdrücklich, dass auch die Union bereit sei, an der Information der Eltern und Optimierung der Kinderbetreuung mitzuwirken.

"Wo offene Ganztagsgrundschule drauf steht, da ist auch die offene Ganztagsgrundschule drin", so der schulpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Ratsherr und Lehrer Siegfried Feste. "Offen" heißt, dass die Eltern frei entscheiden können, ob sie dieses Angebot auch annehmen wollen. In fast allen Industriestaaten, vor allem in den Siegerstaaten der Pisastudie, gebe es Ganztagsschulen erläutert der Ratsherr.

Die SPD-Hagen mit ihrem Spitzenkandidat Peter Demnitz sei Wegbereiter dieser Entwicklung zur Verbesserung der Bildungsqualität und Chancengleichheit zur individuellen Förderung der Kinder in Hagen. Das dies jetzt auch in Hagen überhaupt für alle Grundschulen und Sonderschulen möglich sei, gehe allein auf die finanzielle Unterstützung von Bund und Land zurück, fasst Feste zusammen. So werde der Bund fast 10 Millionen € der Stadt Hagen zur Verfügung stellen. Die Stadt Hagen selbst müsse keinen Cent für den Ausbau von 40 Ganztagsschulen bezahlen, so Feste.

Die SPD Hagen hat mit ihrem Arbeitskreis Schule und Bildung unter der Vorsitz von Christiane Herms und mit dem Besuch der Schulministerin Ute Schäfer im Juli 2003 die Diskussion überhaupt erst in Gang gesetzt. Mittlerweile seien alle Fraktionen im Schulausschuss für die Einführung der Offenen Ganztagsgrundschule in Hagen, berichtet der schulpolitische Sprecher der SPD. Deswegen begrüßt der Pädagoge auch, dass die CDU Hagen mit ihrer Diskussionsveranstaltung in Hohenlimburg zur Bürgeraufklärung beitrage. Denn der Aufklärungsbedarf sei jetzt besonders. Hier, so Feste, seien alle gefordert: Parteien, die Stadt als Schulträger und die teilnehmenden Schulen.

"Damit das Projekt Offene Ganztagsgrundschule bis 2007 erfolgreich abgeschlossen werden kann, ist noch viel Arbeit zu leisten", berichtet Feste. So müssen Kooperationspartner für die Mitarbeit in den Ganztagsgrundschulen gefunden werden. Allerdings sollte man hier nicht auf die Kompetenz der bereits bestehenden Initiativen verzichten. Sicherlich - und damit ist Feste auch mit dem Dezernenten Karl-Josef Ludwig (CDU) einer Meinung - ist die Offene Ganztagsgrundschule erst ein Schritt in die richtige Richtung. Weitere Schritte müssten folgen.

"Die Hagener SPD wird hier weiter Motor dieser Entwicklung sein", so der Hohenlimburger Ratsherr Feste, denn jeder Cent der in die Bildung investiert wird, sichere unsere Zukunft.

WR, 05.03.2003

 

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Schulpflegschaft kritisiert drohendes aus von FEIFS e.V.

Verpflichtend bis 16 Uhr - "Das kann nicht im Sinne der Familie sein"

Hagen. (jh) Die Diskussion um die Einführung der Offenen Ganztagsgrundschule wurde in den letzten zwei Jahren in Hagen durchaus kontrovers geführt. Zwischen Segen nach der PISA-Studie und Mogelpackung schwankten die Einschätzungen. Kritiker merkten zudem an, dass gut funktionierende Betreuungsangebote ohne Not aufgegeben würden.

Genau dies befürchtet auch die Schulpflegschaft an der Grundschule Emst, die in einem Schreiben an OB Horn, die Ratsfraktionen und die Vorsitzenden des Jugendhilfe- und Schulausschusses ihre Bedenken artikuliert.

Die Einführung der offenen Ganztagsgrundschule - auf Emst 2006/2007 vorgesehen -habe bei den Eltern Ängste geweckt, bestehende Betreuungsangebote könnten dafür aufgegeben werden. An der Grundschule Ernst und an etlichen anderen Hagener Grundschulen gibt es durch die Elterninitiative FEIFS. e. V. eine verlässliche Betreuung von 7.30 bis 14 Uhr, auf Wunsch auch bis 15 Uhr. Bis zu sechs qualifizierte Betreuerinnen kümmern sich dort um bis zu 61 Kinder.

Ein "Personalschlüssel", der im Rahmen der Offenen Ganztagsgrundschule nicht gewährleistet werden kann. Die Betreuerinnen auf Emst sind ausgebildete Sozialarbeiterinnen, Erzieherinnen - eine sogar mit heilpädagogischer Zusatzausbildung, sowie Eltern, die sich regelmäßig über FEIFS fortgebildet haben.

Im Gegensatz zur Ganztagsgrundschule ist eine Betreuung bereits ab 7.30 Uhr gewährleistet. "Zirka zehn Kinder, manchmal auch mehr, kommen bereits früh morgens", sagt Dell Müntefering von der FEIFS. Wichtig für die Eltern, die berufstätig sind, denen eine Betreuung ab 8 Uhr nicht helfen würde.

Die Kinder fühlen sich wohl, die Eltern schätzen den persönlichen Kontakt zu den Betreuerinnen und deren Flexibilität. Die Kinder können bis 14 oder 15 Uhr bleiben, müssen aber nicht. Die Kinder können jeden Tag kommen, müssen es aber nicht. Und das sei gut so, schließlich "handelt es sich um eine Betreuung und nicht um Schule", betont Karin Zamel von der Schulpflegschaft. Dass die Kinder künftig jeden Tag bis 16 Uhr bleiben sollen, empfindet Zamel als Bevormundung. Sie meint: "Das kann nicht im Sinne der Familie sein!"

WR, 05.03.2003

 

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Offene Ganztagsgrundschule in Hagen

Eltern lehnen Konzept ab

Hagen. Im Sommer soll in Hagen die Offene Ganztagsgrundschule eingeführt werden. Seit zwei Jahren wird über das von der Landesregierung gewünschte Konzept diskutiert, jetzt wird es konkret. Am 11. März entscheidet der Rat der Stadt.

Ab dem Schuljahr 2004/2005 soll flächendeckend die Offene Ganztagsgrundschule in Hagen eingeführt werden, zunächst an zehn Schulen. Bis 2007/2008, so die Theorie, soll dann an allen Hagener Grundschulen das Konzept umgesetzt werden. Dann würde für ein Viertel der Grundschüler täglich eine gesicherte Betreuung von 8 bis voraussichtlich 16 Uhr gewährleistet.

Die Befürworter sehen darin einen wichtigen Schritt in Richtung Bildungsqualität und Chanchengleichheit zur individuellen Förderung der Kinder in Hagen. "Es wird ein Qualitätsunterschied zu den jetzigen Angeboten wie Feifs sein", versichert die Schulausschuss-Vorsitzende Christiane Herms (SPD), selbst Grundschullehrerin.

Einen Qualitätsunterschied befürchten Eltern an der Grundschule Emst geradezu, wo derzeit 61 Kinder in Feifs-Gruppen betreut werden. "Wir geben unsere Kinder hier in gute Hände", sagt Karin Zamel, Vertreterin der Elternpflegschaft. Die Pflegschaft hat sich jetzt in einem Schreiben an Oberbürgermeister Wilfried Horn gewandt. Die Eltern lehnen das Konzept in der jetzigen Form ab. Insbesondere, dass sie ihre Kinder täglich zwingend bis 16 Uhr abzugeben hätten, wollen sie sich nicht vorschreiben lassen. Viele Fragen in Bezug auf die Qualität der Betreuung seien noch völlig offen. Schulleiter Roland Siegel unterstützt die Eltern und kritisiert das Konzept in der jetzigen Form: "Das ist eine Mogelpackung, um Geld zu sparen.

Jens Helmecke
WR, 05.03.2003

 

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CDU zum Thema Offene Ganztagsgrundschule in Hagen - Nur ein erster Zwischenschritt

Gemeinsam das beste aus dem Konzept gemacht

Hagen. Am 11. März entscheidet der Rat der Stadt über die letzliche Einführung der "Offenen Ganztagsgrundschule" in Hagen. Dabei sollen ab dem kommenden Schuljahr zehn Grundschulen und eine Sonderschule den Anfang machen. Bis zum Schuljahr 2007/ 2008 sollen dann 25% aller Grundschüler in Hagen im Rahmnen der "Offenen Ganztagsgrundschule" (OGGS) an der Betreuung bis ca. 16 Uhr teilnehmen können.

Die CDU Hagen ist ein Anhänger von bedarfsorientierten echten Ganztagsschulen, betont Thomas Walter, Vorsitzender des Arbeitskreises "Schule" der CDU Hagen. Die von vielen Eltern gewünschte stärkere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die verbesserte Möglichkeit, Kinder mit Migrationshintergrund stärker in die Gesellschaft integrieren zu können, die Ergebnisse der PISA-Studie und die bessere individuelle Fördermöglichkeit von hochbegabten und lernschwachen Schülern haben uns zu der Überlegung geführt, echte Ganztagsschulen in Hagen verstärkt einzuführen. In der Vergangenheit hat die Bezirksregierung aber z.B. die Anträge der CDU im Hagener Schulausschuss, bisherige oder neue Schulen als echte Ganztagsschulen einzurichten, mit dem Hinweis auf den höheren Investitionsbedarf und die zu erwartenden höheren Personalkosten stets abgelehnt.

Die Landesregierung hat dann - nicht zuletzt auf Grund des Druckes aus den Kommunen - ein eigenes Konzept mit dem Namen "Offene Ganztagsgrundschule" entwickelt. Nach unserer Auffassung hat dieses Konzept noch viele offene Fragen und es scheint uns auch in vielerlei Hinsicht nicht das zu halten, was es auf den ersten Blick verspricht. Die Verwaltung hat in einer hervorragenden Vorlage zunächst für die Fachausschüsse und dann für den Rat das aus unserer Sicht Beste aus dem Konzept der "Offenen Ganztagsgrundschule" gemacht. Auf Grund der schlechten Haushaltslage der Stadt musste die Schulverwaltung einen Weg finden, die OGGS für die Kommune aufkommensneutral zu gestalten. Mit dem Modell der mischfinanzierten sozial gestaffelten Elternbeiträge ist es ihr im Rahmen der Landesvorgaben so gut wie möglich gelungen - Die CDU teilt auf der anderen Seite die Sorgen der Eltern, dass sich hinter der OGGS lediglich eine Ganztagsverwahrung verbirgt, die von Seiten des Landes kein pädagogisches Konzept vor gegeben wird. Ältere Schüler Senioren, Studenten und Praktikanten können laut Erlass die Betreuung übernehmen.

Jede OGGS muss sich ihre Kooperationspartner selber suchen und die Inhalte selbst erarbeiten. Das Land zwingt die Kommunen auch bei größten Bedenken, an der OGGS teilzunehmen, da laut Erlass die Landesmittel ab 2007 für die Horte und Kindertagesstätten komplett gestrichen werden sollen.

Damit werden bisher bewährte Einrichtungen geschlossen und die Kinder aus den altersgemischten Gruppen, die nicht im Grundschulalter sind, fallen durch das Rost. Starre, staatliche und zentralistische Lösungen können nur die zweite Wahl sein.

Für die CDU ist die OGGS keine adäquate Antwort auf die PISA-Studie. Die Ganztagsschulen in Finnland, die die besten PISA-Ergebnisse erreicht haben, sind um ein Vielfaches besser und durchdachter angelegt und umgesetzt. Eine qualitative Verbesserung des Bildungsniveaus scheint aus Sicht der CDU bei der OGGS nicht gegeben zu sein. Die OGGS kann nur ein erster Zwischenschritt sein, auf dem Weg zu echten bedarfsorientierten Ganztagsschulen, bei denen neben einer qualifizierten Betreuung auch eine Förderung der Sprachkompetenz, eine Stärkung von Bildung und Erziehung möglich sein müssen. Die CDU Hagen will mittel- bis langfristig ein ganzheitliches pädagogisches Konzept, eine ganztägige Beschulung mit ausgebildetem pädagogischen Personal und einen Abbau von sozial bedingten Benachteiligungen bei den Bildungschancen.

WR, 06.03.2003

 

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Ganztagsgrundschule – und ganz viele Fragen offen

Die Offene Ganztagsgrundschule (OGGS) wird im Sommer in Hagen eingeführt. Kommenden Donnerstag wird der Rat seinen "Segen" dazu geben, altes andere wäre überraschend. Auf der offiziellen Seite der Stadt sind zwar bereits alle Grundschulen zu Offenen Ganztagsgrundschulen erklärt worden, aber so weit ist es noch nicht.

Wie sich jetzt am Beispiel der Grundschule Emst gezeigt hat, sind noch viele Fragen offen, gilt es, Klarheit zu schaffen. Noch sind offenkundig nicht alle Eltern überzeugt, dass es sich um einen Schritt in die richtige Richtung handelt. Und das ist nicht verwunderlich. Die Angst, dass der Rat jetzt eine Grundsatzentscheidung über die Köpfe der Eltern und Kinder hinweg trifft, die diese gar nicht wollen, ist groß.

Noch sind die Vorzüge der OGGS nur zu erhoffen, auch weil die inhaltliche Gestaltung den Schulen in Kooperation mit freien Trägern im Detail selbst überlassen bleibt. Jede Schule soll sich nach den Bedürfnissen ihrer Schüler richten. Im besten Fall bietet dieses Konzept Kindern, deren Eltern sich nicht optimal kümmern können, Chancen. Freizeitangebote, Förderung von Begabungen, das kostet Geld, das nicht überall zur Verfügung steht. Chancengleichheit also, die wünschenswert ist.

Die OGGS, die zunächst ohnehin nur für maximal ein Viertel der Schüler angeboten werden kann, ist keine Antwort auf PISA. Wer anderes behauptet, blendet. Und noch etwas: Die OGGS sollte nicht bewährte Konzepte einfach verdrängen. Es ist eine gute Nachricht, dass das Landesjugendamt in dieser Woche mitteilte, dass nun doch parallel zur OGGS auch Betreuungsmodelle wie 13+ stattfinden dürfen. Das lässt hoffen.

Jens Helmecke
WR, 06.03.2003

 

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8-bis-13-Uhr-Programm wird weiter gefördert

Hagen. An zehn Hagener Grundschulen wird nach den Sommerferien ein freiwilliger Granztagsbetrieb eingeführt. Die Meinungen gehen auseinander. Sie reichen von Skepsis bis zu einem Segens-Mittel, das die Defizite der Pisa-Studie beheben könne. Die WP bat Schulamtsleiter Frank Kortmann zum Interview.

Westfalenpost: Die Eltern der Emster Grundschüler befürchten, dass die offene Ganztagsgrundschule die Flexibilität der aktuellen Lösung auf Emst nicht erreicht. Was sagen Sie?

Frank Kortmann: In der Vorwoche haben sich Änderungen an der Erlasslage ergeben. Dadurch entspannt sich die Situation auf Emst. Denn auch künftig soll das 8-bis-13-Uhr-Programm, das auch in Emst greift, vom Land gefördert werden. Feifs oder ähnliche Gruppen werden vom Erlass nicht ausgeschlossen.

Frage: Kortmann: Möglich ist das. Letztlich entscheiden dies aber Schulleitung und Eltern. Ausschlaggebend ist, wieviele Kinder für welches Angebot angemeldet werden. Mindestens 25 Kinder pro Schule müssen mitmachen, damit ein solches Angebot zustande kommt. Die maximale Fördersumme des Landes bezieht sich auf 25 Prozent der Grundschüler einer Stadt.

Frage: Das Feifs-Angebot in Emst ist sehr beliebt, es gibt eine Warteliste. Spricht das nicht für eine Beibehaltung?

Kortmann: Wie flexibel eine offene Ganztagsgrundschule ist, hängt von den Verträgen ab, die Schulleitung und Träger abschließen. Grundsätzlich aber ist ein schulergänzendes Konzept mit Hausaufgabenhilfe, Sport und Musik angestrebt. Dabei ist ein einheitliches Ende um 16 Uhr für alle angemeldeten Schüler durchaus sinnvoll. Wie in Kindertageseinrichtungen auch, können die Eltern nach Absprache mit der Schule ihr Kind aber durchaus früher abholen. Außerdem werden wir in Emst nur dann eine offene Ganztagsgrundschule einführen, wenn die Schulkonferenz das möchte.

Mit Frank Kortmann sprach Torsten Berninghaus.

WP, 11.03.2004

 

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"Das bildet nicht den Elternwillen ab"

Emst. Zehn Grundschulen und eine Sonderschule in Hagen werden ab dem nächsten Schuljahr das Konzept offene Ganztagsgrundschule in der Volmestadt einführen.

Eltern können ihre Kinder freiwillig bis in den Nachmittag betreuen lassen. Von 8 bis 16 Uhr stellen Schule und Träger durch ein gemeinsames Konzept Förderung und Betreuung sicher. Am Nachmittag sollen Hausaufgaben gemacht werden, geplant sind Sport- und Musikangebote. Allerdings kommt die offene Ganztagsschule nicht in allen Elternschaften gut an. Schwere Bedenken haben die Eltern der Emster Grundschule. Und das, obwohl Emst frühestens im Sommer 2006 den Ganztagsbetrieb bekommen kann.

Katja Jürgens, stellvertretende Vorsitzende der Schulpflegschaft Emst, wandte sich mit einem offenen Brief an den Rat und den Oberbürgermeister. "Die Einführung der offenen Ganztagsgrundschule hat Ängste in der Elternschaft geweckt. Wir fürchten, dass das gute und flexible Feifs-System zugunsten der Ganztagsgrundschule aufgegeben werden muss."

Gegen den Strich geht den Eltern, dass die offene Ganztagsgrundschule für angemeldete Kinder jeden Tag bis 16 Uhr dauert. "Das bildet nicht den Elternwillen ab", meint Katja Jürgens. Heute werden die Emster Grundschüler bei Bedarf vom Verein "Förderverein Elterninitiative für Schulbetreuung" (Feifs) betreut. Ab 7.30 Uhr morgens und nachmittags bis 15 Uhr. "Schön ist, dass wir unsere Kinder auch unregelmäßig schicken können", ergänzt Karin Zamel, Klassenpflegschafts-Vize der ersten Klasse. Und bis zum Ende, also bis 15 Uhr, müsse auch niemand bleiben. Daher wolle man die neue Form nicht ablehnen, aber zumindest die alte nicht aufgeben.

Der Schulleiter der Grundschule Emst, Roland Siegel, unterstützt die Eltern: "Wir wollen doch ein System, das den Bedürfnissen der Eltern entgegen kommt. Daher wären eine flexible Vormittags-Betreuung und ein nach hinten offenes Nachmittags-Angebot für Emst sinnvoll." Auch Siegel ist mit Feifs zufrieden. "Wir haben es heute mit verlässlichen Profis zu tun."

Dass die Emster jetzt, also zwei Jahre bevor sie selbst zur Ganztagsschule werden könnten, bereits ihren Protest formulieren, erklärt der Direktor so: "Jetzt kann noch etwas an dem Konzept korrigiert werden. Diese Chance sollte ergriffen werden." Und Karin Zamel ergänzt: "Wir wollen keine Sonderbehandlung für Emst, sondern nur Impulse setzen."

Ob und wie diese Impulse aufgegriffen werden können, muss sich erweisen. Am 11. März beschäftigt sich der Stadtrat mit dem Thema. Beschlussvorschlag: "Der Rat beauftragt die Verwaltung, die offene Ganztagsgrundschule wie dargestellt stufenweise und in Abstimmung mit den Schulen umzusetzen."

Torsten Berninghaus
WP, 11.03.2004

 

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Ganztagsgrundschule beschlossen

Einstimmig beschloss der Rat gestern die Einführung der Offenen Ganztages (Grund)Schule in Hagen.

Obwohl alle Parteien angaben, sich eigentlich etwas anderes für die Schüler zu wünschen, akzeptieren sie das Angebot, das ihnen das Land jetzt machte. Christiane Herms dankte im Namen der SPD allen, die an der Umsetzung mitgearbeitet haben: "Ich hoffe, das bis 2007 alle mitmachen". Auch die Grünen befürworten die Einführung, bemängelten jedoch die Informationspolitik, die für Verwirrung gesorgt hätte. Christoph Gerbersmann erklärte für die CDU, dass die Union trotz bestehender Skepsis für das Modell stimmen werden, da es an Alternativen fehle: "Die Verwaltung hat das beste aus den Möglichkeiten gemacht." Claus Thielmann, FDP befürchtet, dass das Land die Stadt irgendwann auf den Kosten sitzen lassen wird.

WR, 12.03.2004

 

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