Stimmt der Rat zu, starten zehn Grundschulen im Sommer

Die letzte Entscheidung trifft immer die Schulkonferenz

Hagen. (jh) "Es gibt im Moment wegen der Offenen Ganztagsgrundschule ein bisschen Unruhe weiß Frank Kortmann" Leiter des Schulverwaltungsamtes.

Bereits zum Schuljahr 2003/2004 sollte die offene Ganztagsgrundschule in Hagen eingeführt werden. Letztlich wurde in Hagen noch abgewartet, weil nichts über das Knie gebrochen werden sollte. Expertenrunden trafen sich, in Ausschüssen wurde diskutiert, wie das von der Landesregierung forcierte Projekt umgesetzt werden könnte. Die Fördergelder vom Bund - insgesamt maximal rund 10 Millionen Euro - sind für die ersten zehn Schulen vorsorglich beantragt. 2.415.000 Millionen Euro könnten für Sachmittel - Umbauten, Anschaffung von Sachmitteln fließen, wenn der Rat der Stadt dies am 11. März so entscheidet.

Wird die Offene Ganztagsgrundschule eingeführt, dann flächendeckend und konsequent, erläutert Frank Kortrnann. Dies bedeutet, dass für die Kinder, die in dieser Betreuung Platz finden, die Teilnahme täglich und bis voraussichtlich 16 Uhr verpflichtend ist. Ein Punkt, an dem sich das Angebot deutlich von den bisherigen unterscheidet.

Anders, so Kortmann, sei eine Planung für die Kooperationspartner aus der Jugendarbeit nicht möglich. Wer diese Partner sein werden, ist noch offen. Möglicherweise die AWo, die Caritas, das Diakonische Werk oder auch andere. Wie das Angebot konkret aussehen wird, ist logischerweise ebenfalls noch unklar. Angedacht sind Angebote im Sportbereich ebenso wie im Musischen - und natürlich Hausaufgabenbetreuung. Außerdem sollen sich die Erzieher eng mit den Lehrerkollegien abstimmen, im Idealfall an den Konferenzen teilnehmen, erklärt die Schulausschuss-Vorsitzende Christiane Herms. So soll eine qualifizierte Betreuung, die Förderung von Begabten und die Vertiefung des Schulunterrichts gewährleistet werden, ohne dass dies alles wirklich Unterricht wäre. "Wir haben schließlich Schulgeldfreiheit", betont Kortmann. Und die Betreuung in der Ganztagsgrundschule kostet Geld. Nach Einkommen gestaffelt, ähnlich wie bei Kindergartenbeiträgen, sollen die Eltern bis zu 100 Euro im Monat bezahlen. Außerdem einen noch nicht bezifferten Satz für den Mittagstisch.

Eine Mischkalkulation, die nur funktioniert, wenn gut verdienende Eltern mitmachen. Entscheiden sich Schulen wie die Emster dagegen, könnte es kritisch werden. Die Möglichkeit besteht, wie Herms versichert: "Letztendlich entscheiden die Schulkonferenzen über die Teilnahme an der Offenen Ganztagsgrundschule."

Diese Schulen beginnen 2004:

 

WR, 05.03.2003