Offene Ganztagsgrundschule in Hagen

Eltern lehnen Konzept ab

Hagen. Im Sommer soll in Hagen die Offene Ganztagsgrundschule eingeführt werden. Seit zwei Jahren wird über das von der Landesregierung gewünschte Konzept diskutiert, jetzt wird es konkret. Am 11. März entscheidet der Rat der Stadt.

Ab dem Schuljahr 2004/2005 soll flächendeckend die Offene Ganztagsgrundschule in Hagen eingeführt werden, zunächst an zehn Schulen. Bis 2007/2008, so die Theorie, soll dann an allen Hagener Grundschulen das Konzept umgesetzt werden. Dann würde für ein Viertel der Grundschüler täglich eine gesicherte Betreuung von 8 bis voraussichtlich 16 Uhr gewährleistet.

Die Befürworter sehen darin einen wichtigen Schritt in Richtung Bildungsqualität und Chanchengleichheit zur individuellen Förderung der Kinder in Hagen. "Es wird ein Qualitätsunterschied zu den jetzigen Angeboten wie Feifs sein", versichert die Schulausschuss-Vorsitzende Christiane Herms (SPD), selbst Grundschullehrerin.

Einen Qualitätsunterschied befürchten Eltern an der Grundschule Emst geradezu, wo derzeit 61 Kinder in Feifs-Gruppen betreut werden. "Wir geben unsere Kinder hier in gute Hände", sagt Karin Zamel, Vertreterin der Elternpflegschaft. Die Pflegschaft hat sich jetzt in einem Schreiben an Oberbürgermeister Wilfried Horn gewandt. Die Eltern lehnen das Konzept in der jetzigen Form ab. Insbesondere, dass sie ihre Kinder täglich zwingend bis 16 Uhr abzugeben hätten, wollen sie sich nicht vorschreiben lassen. Viele Fragen in Bezug auf die Qualität der Betreuung seien noch völlig offen. Schulleiter Roland Siegel unterstützt die Eltern und kritisiert das Konzept in der jetzigen Form: "Das ist eine Mogelpackung, um Geld zu sparen.

 

Jens Helmecke
WR, 05.03.2003